«Bö», kann man in Jugendsprache texten?

Apr 16, 2014

dasischdewayne«Bö» (keine Ahnung) wie die Jugend von heute spricht und ob man in dieser Sprache für sie texten kann? Dann legt Ihnen die Texterin die Lektüre von Michael Hugentoblers Artikel zur Sprache der Jugend im DAS MAGAZIN nahe.

Ja, die Jungen. Sie haben ihre eigene Sprache. Hatten sie immer. Vorgestern war Balkansprache in, heute lockt man damit keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor.

Alles andere als «Wayne» (Ausdruck für Gleichgültigkeit oder Sinnlosigkeit) ist die gegenwärtige Sprache der Jungen. «Das fühli» erschliesst sich schnell: Man findet etwas toll.

Diese Sprache ist «läss». Aber mit einem «Hängs mal» einen aufgeregten Kunden beruhigen? Da wählt die Texterin lieber das förmlichere «Nimm es gelassen». Und doch: Stelle ich mir eine solche Gesprächssituation vor,  zaubert dies ein Lächeln ins Gesicht. Danke, Jugend, dass ihr unsere Sprache spontan und frech weiter entwickelt!

Bedienen wir uns also der Sprache der Jugend, wenn wir für Junge texten? Bei aller Orientierung auf Ziele und Ergebnisse – ich rate Unternehmen und Werbetreibenden dringend ab. Anbiedern ist mega uncool.

Der eine oder andere, stimmige einzelne Ausdruck mag Nähe zur Jugend vermitteln. Das ist erlaubt. Mehr nicht. Die Jugend hat das Recht auf ihre eigene Sprache und auf ihre sprachlichen Kodexe.